Der Smart Roadster ist kein gewöhnlicher Zweisitzer – er ist eine Hommage an Fahrspaß und Lebensfreude. Mit seinem kompakten Design und der einzigartigen Mischung aus Agilität und Retro-Charme weckt er die Sehnsucht nach den kurvigen Straßen einer Sommerlandschaft. Dieser Artikel zeigt, warum der Smart Roadster auch Jahre nach seinem Produktionsende noch immer die Herzen von Autofans auf der ganzen Welt erobert und wieso er als kleine Sportwagen-Ikone gilt, die Großes leistet. Eine Reise in die Welt des charmanten Leichtgewichts, das den Spaß am Fahren neu definiert hat, steht bevor.
Der Smart Roadster war sicher der unvernünftigste Weg, die Stadtmobil-Idee auszubauen. Aber ein genialer Ansatz, das Konzept emotional aufzuladen – vor allem in der Brabus-Version. Motor und Schaltung waren im Grunde fast genauso furchtbar wie beim Smart Fortwo. Trotzdem fuhr sich der Roadster anders. Vermutlich, weil man ihn ganz anders bewegte – wie einen kleinen Rennwagen eben, zu dem das sequentielle Schaltgetriebe mit den kürzeren Schaltzeiten tendenziell besser passte.
Den Roadster gab es gleich in zwei Varianten
Roadster klingt ja schon mal englisch-sportlich, und um die Kundschaft komplett glücklich zu machen – oder zu verwirren – gab es derer gleich zwei: Beim Roadster-Coupé ließ sich das Dach zwischen Windschutzscheibe und Tridion-Rahmen herausnehmen, über dem Motor hinten spannte sich ein Glasdach, manchmal Kuppel genannt. Der Roadster hatte dort als Stufenheck nur einen Deckel. Um die Verwirrung komplett zu machen: Das Coupé hatte immer ein Hardtop und optional ein Stoffdach, der Roadster immer ein Stoffdach und optional ein Hardtop.
Das Coupé erinnert an den klassischen Smart
Optisch erinnert das Roadster-Coupé an seinen Bruder, das sogenannte City-Coupé Fortwo, den klassischen Smart, nur eben flach gewalzt. Das aber richtig, nur noch 119 Zenti¬meter hoch ist der Miniatur-Sportwagen. So teuer wie ein Mazda MX-5 oder Fiat Barchetta, aber kleiner. Günstiger als eine Lotus Elise oder ein Opel Speedster, aber eben nicht so sportlich – das Smart Roadster Coupé lässt sich in keine Nische einordnen. Es gab mal den Rover-Spruch » a class of it’s own « – genau das trifft auch auf den Smart Roadster zu.
Für Mercedes war der Roadster eher ein Prestigeobjekt
Das kleine Auto galt als Lifestyle-Produkt und durfte teuer sein. Und war trotzdem nicht teuer genug, dass Mercedes goldene Zahlen damit hätte feiern können. Schon gar nicht in der ersten Generation, zu der auch der Roadster gehört. Er sollte einfach mehr Emotionen auf die Straße bringen und mehr Kunden begeistern. Genau daran krankte nämlich der Haupt-Smart – zu wenig Kundschaft. Angeblich sollten schon 8000 Roadster-Fans pro Jahr genügen, um kostendeckend zu sein. Wer auch immer das gerechnet hat, sollte rot werden – denn selbst nach drei Jahren mit 44.000 Exemplaren ging die Rechnung nicht auf.
Dabei hatte man viel richtig gemacht. Synergien ergaben sich aus der Übernahme von Motor, Getriebe, Hinterachse, Elektrik und Sitzen aus dem City-Smart. Zusammengesteckt wurde alles im französischen Hambach, als Smartville bekannt, und entsprechend spezialisiert. Doch es reichte nicht. Zu speziell, zu wenig klassisch und zu teuer war der kleinste Silberpfeil, den die Stuttgarter je konzipiert hatten.
Im Inneren war eine lupenreine Renntechnik verbaut
Die sequentielle Schaltung und das automatisierte Getriebe waren nicht perfekt, aber zusammen mit dem Heckantrieb ergab sich eine perfekte Renntechnik. Mit ein bisschen Übung flitzt man so gekonnt durch die Gänge, dass sich das typische Smart-Nachschaukeln fast vermeiden lässt. Erst recht, wenn Schaltwippen am Lenkrad montiert sind.
Dazu kommt eine exzellente Straßenlage, resultierend aus der Kombination von wenig Gewicht und niedrigem Schwerpunkt. Das legendäre »um-die-Ecken-werfen« gelingt mit dem Roadster so gut, dass man sich zügeln muss, weil die Untersteuerneigung doch irgendwann einsetzt. Wichtig ist die Wahl des richtigen Motors. Der Turbo-Dreizylinder sollte 82 statt 61 PS haben. On top gab es noch den Brabus-Roadster mit 101 PS, da gelingt der Spurt auf 100 km/h in 9,8 Sekunden. Aber der kostete damals in der Basis schon über 23.000 Euro; selbst die 81 PS raubten mit Sportpaket fast 20.000 Euro vom Konto. Sehr viel Geld für ein sehr kleines Auto.
Der Smart Roadster erzielt heute hohe Preise auf dem Gebrauchtwagenmarkt
Dass das Geld in den Smart Roadster seit jeher gut angelegt war, beweisen die Gebrauchtwagenpreise, die der Wagen heute erzielt. Einen Brabus unter 15.000 Euro gibt es trotz Laufleistung und Alter nicht. Und er ist die gesuchteste und empfehlenswerteste Variante. Ein Privatverkauf der 81-PS-Version fängt bei 5000 Euro an, aber dann wirkt der Roadster meist abgegriffen. Wenig Kilometer, wenig Vorbesitzer und Sommerauto sind die Zauberworte bei der Suche.
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10 spannende Fakten über den Smart Roadster
- Der Smart Roadster wurde zwischen 2003 und 2006 produziert und hat sich in dieser kurzen Zeit einen echten Kultstatus erarbeitet.
- Mit einem Leergewicht von nur etwa 790 kg ist der Roadster außergewöhnlich leicht und bietet dadurch ein dynamisches Fahrerlebnis.
- Der Roadster wird von einem 3-Zylinder-Turbomotor mit 0,7 Litern Hubraum angetrieben, der zwischen 61 und 82 PS leistet.
- Dank seines niedrigen Gewichts und der kompakten Maße erreicht der Smart Roadster eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 190 km/h.
- Die Automatikgetriebe des Smart Roadster sind sequentiell, wodurch der Fahrer die Gänge selbst per Schaltwippen oder am Schalthebel wechseln kann.
- Der Kofferraum ist zweigeteilt: Vorne und hinten befinden sich kleine Stauräume, die Platz für Gepäck bieten – ideal für Wochenendtrips.
- Der Kofferraum ist zweigeteilt: Vorne und hinten befinden sich kleine Stauräume, die Platz für Gepäck bieten – ideal für Wochenendtrips.
- Der Smart Roadster wurde in Hambach, Frankreich, im sogenannten „Smartville“ produziert – demselben Werk, in dem auch der Smart Fortwo gebaut wurde.
- Der Smart Roadster war eines der ersten Fahrzeuge, das eine Tridion-Sicherheitszelle verwendete, um die Sicherheit der Insassen trotz des leichten Gewichts zu gewährleisten.
- Mit einem Verbrauch von durchschnittlich 5 Litern auf 100 km ist der Smart Roadster vergleichsweise sparsam.
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