Fotograf Werner Eisele
Szene

Schnelle Wagen vor der Linse

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DIE LEIDENSCHAFT FÜR SCHNELLE AUTOS ENTDECKTE WERNER EISELE SCHON FRÜH. UND SIE LIESS IHN NICHT MEHR LOS – ZUM GLÜCK FÜR UNS. AM VORABEND DER ESSEN MOTOR SHOW WURDE DER STUTTGARTER FOTOGRAF VOM VERBAND DER MOTORJOURNALISTEN MIT DER JOHNY-ROZENDAAL-UHR FÜR SEINE VERDIENSTE UM DEN MOTORJOURNALISMUS GEEHRT.

Ganz im Sinne ihres Namensgebers, des holländischen Journalisten und VdM-Ehrenmitglieds Johny-Rozendaal, soll die Uhr, die seit 1959 verliehen wird, an Kolleginnen und Kollegen gehen, die sich auch um die Völkerverständigung verdient gemacht haben. „Das kann man von einem Menschen, der seit Jahrzehnten im In- und Ausland an und um die Rennstrecken tätig ist und die Früchte seiner Arbeit international verbreitet, wohl sagen: Er verbindet die Völker“, sagte der Franz-Peter Strohbücker, Vorsitzender des VdM, in seiner Laudatio.

Wie sehr sich Eisele schon als Kind für Rennwagen begeisterte, wird nach einer  eine Anekdote, die Strohbücker bei den Feierlichkeiten zum Besten gab, deutlich: Um seinem Traumwagen endlich einmal ganz nahe zu kommen, sei der junge Werner Eisele mit dem Fahrrad von der elterlichen Wohnung in Stuttgart-Bad Cannstatt nach Stuttgart-Zuffenhausen ins Porsche Stammwerk gefahren. Dort habe er dem Pförtner eine Vesperdose gezeigt und vorgegeben, seinem Onkel die vergessene Brotzeit bringen zu müssen. So sei es dem jungen Mann damals gelungen, ins Werk und somit zu seinem Objekt der Begierde, dem Porsche-Rennwagen, zu gelangen.

Die Johny-Rozendaal-Uhr für Werner Eisele
Seit 1959 wird die Johny-Rozendaal-Uhr verliehen, nun geht sie an den bekannten Fotografen Werner Eisele.

So ist es wenig verwunderlich, dass Werner Eisele nach seiner Ausbildung zum Fotografen nichts als schnelle Wagen vor der Linse haben möchte – fast nichts anderes jedenfalls. Denn auch die Fahrer jener Wagen nimmt er gerne unter die Lupe – und eben vor die Linse. So entstehen faszinierende Portraits, die, ebenso wie die Dokumentationen nahezu aller wichtiger Rennen, in diversen großen Fachmagazinen erscheinen, in Ausstellungen gezeigt und in Bildbänden veröffentlicht werden.

Am Ende seiner Laudatio berichtete Franz-Peter Strohbücker von einer Begegnung mit dem im letzten Jahr verstorbenen Fotografen Reinhard Schmid. Der hatte, angesprochen auf seine doch eher einfache Kamera, im besten schwäbisch geantwortet: „Woisch, wichdig isch net, was vorne druff schtoh’d – wichdig isch, wer hinda ‘nei guckt.” Mit Werner Eisele habe immer der Richtige hinten reingeguckt.


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