#39, Porsche, Werks Reunion, Porsche Club of America
Szene

Porsche the American way – Werks Reunion Treffen

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Die Werks Reunion des Porsche Club of America gehört zu den größten Markentreffen an der Ostküste. Die meisten Porsche, die hier stehen, sind weit vom Originalzustand entfernt.

Es gibt ja diese Oldtimer-Kenner, die den Original-Rückspiegel aus 50 Metern Entfernung von der Fälschung unterscheiden können. Die eine originale Kofferraumverkleidung am Geruch identifizieren. Die jeder Unterlegscheibe eine Teilenummer zuordnen können. Und die einen Klassiker nur dann akzeptieren, wenn derartige Details zu mindestens 100 Prozent stimmen. Ein dringender Rat für den Fall, dass auch Sie, lieber Leser, zu dieser Spezies gehören: Besuchen Sie niemals die Werks Reunion des Porsche Club of America. Denn das, was Sie hier sehen, läge vermutlich jenseits Ihres nervlichen Belastungshorizonts.

#39, Porsche, Werks Reunion, Porsche Club of America
Der »Urban Outlaw« Magnus Walker darf natürlich bei diesem Event nicht fehlen.

Mit rund 800 Fahrzeugen, die einen Tag lang eine golfplatzähnliche Parkanlage auf Amelia Island im US-Bundesstaat Florida zuparken, gehört dieses Meeting zu Amerikas größten Events rund um eine Importmarke. Doch Vorsicht: Echte, unverfälschte Porsche in originalgetreuer Ausführung bilden hier die Minorität. Die meisten Fahrzeuge sind vom Original »Made in Zuffenhausen« ähnlich weit entfernt wie ein Hamburger von einem Filetsteak. Szeneintern rangieren diese Typen als Outlaws und Rats, als Clones und Tributes; für den zivilisierten Alteuropäer allesamt erklärungsbedürftige Begriffe.

Rats sind Wagen, bei denen der Verbrauchtzustand, der vom bleichen, rissigen Erstlackkleid über den krummen Stoßfänger bis zum abgewohnten Interieur reicht, ebenso ist eine zuverlässige Technik Pflicht. Dann gibt es den Outlaw, der etwa mit fehlfarbener Haube, falschen Rädern oder einer selbstgebauten Abgasanlage die Originalstandards verfehlt, bisweilen sogar verhöhnt. Protagonist dieser Gattung ist der »Urban Outlaw« Magnus Walker – jener Porschesammler, dessen Markenzeichen sowohl die langen, filzigen Dreadlocks als auch seine sehr frei interpretierten Renn-911 sind.

Ein Clone bezeichnet den mehr oder minder präzisen Nachbau eines bekannten, oftmals uner- reichbaren Vorbilds. Bei der Werks Reunion ist es beispielsweise der Rothmans-Porsche-959 der Rallye Paris-Dakar, der sich die Ehre gibt. Und die Tributes? Siehe Clones, nur freier, individueller, weniger originalgetreu. Dies gelingt etwa dem Nachbau eines 917 K in psychedelischer Livree der Frühsiebziger – obwohl hinter den engen Sitzschalen mit einem 911-Triebwerk nur die Hälfte der originalen Verbrennungseinheiten wirkt, die 1970 zum Le-Mans-Sieg führten.

Unsere chronologische Reise beginnt mit dem 356B. Die ersten 356 holten aus 1086 ccm Hubraum gerade mal 40 PS, doch dieser ultimative Carrera 2 schöpfte aus fast dem doppelten Hubraum (1966 ccm) mit 130 PS mehr als der drei Mal so viel Power. Unser Fotoauto, einer von vermutlich nur zwölf nach Großbritannien neu verkauften Carrera 2 mit Rechtslenkung, soll dem Vernehmen nach dank spitzerer Nockenwellen und Kolben aus dem Porsche 904 sogar noch ein paar PS mehr haben.

Text und Fotos  Wolfgang Blaube


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