Sir Paul Smith wäre um ein Haar nicht einer der größten Modeschöpfer seiner Zeit geworden, sondern Radrennfahrer. Mit 14 hat er die Schule hingeschmissen und seine Radrennlaufbahn an die Wand gefahren, oder besser: Bei einem Zusammenstoß mit einem Auto beendet. Im Krankenhaus freundete er sich mit Kunststudenten an, die sein Interesse für Mode und Design bestärkten. Bis er in die Spitzenliga der Modebranche kam, hatte der inzwischen 68-Jährige viele lausige Jobs, lernte seine spätere Ehefrau kennen und eröffnete einen kleinen Laden in Nottingham. Seine Firma ist heute ein Global Player, seine Designs – der Klassiker mit dem gewissen Etwas – ein riesiger Erfolg. Auch als Sammler interessiert sich Smith gleichermaßen für das Ungewöhnliche und zeitlose Klassiker – wie sein Bristol 405 von 1955 beweist. 2000 wurde er von der Queen zum Ritter geschlagen.
1 // ROLLEIFLEX Fotografieren war das Hobby meines Vaters. Das war seine Kamera. Das Design ist großartig und zeitlos. Sie funktioniert immer noch.
2 // RADSPORT-TRIKOTS Ich habe eine große Trikot-Sammlung, darunter uralte und nagelneue! Ich bin mit vielen Radprofis befreundet – Typen wie Mark Cavendish, David Millar und Bradley Wiggins –, die mir deshalb immer ihre Trikots gegeben und beim Sammeln geholfen haben.
3 //TACHOS Ich weiß, das sind seltsame Sammlerstücke, aber die liebe ich. Mich fasziniert, wie ihr Look mit dem jeweiligen Auto harmoniert.
4 // PLATTENSPIELER Ich bin ein riesiger Fan von Dieter Rams und hatte das Glück, ihn zu treffen. Er hat lange für Braun gearbeitet und seine schlichten, wunderschönen Designs haben jeden – aktuell bis hin zu Apple – inspiriert.
5 //LOS ALAMOS REVISTED Den Fotografen William Eggleston bewundere ich sehr. Die Aufnahmen in diesen Bänden sind hinreißend. Die Farben sind der Wahnsinn. Ich mache selber Fotos, solche Bücher geben mir also immer einen Kick.
6 // “LA FLAMME ROUGE”-RAD Ich habe eine Menge Fahrräder, aber dieses habe ich mit der dänischen Kinderkrebshilfe La Flamme Rouge entworfen. Es ist eines von nur sechs Stück, die wir versteigert haben. Die rote Flagge ist eine Chirffe für den Schlusssprint, nur noch ein Kilo-meter bis zum Ziel. Das soll auch anderen Mut geben durchzuhalten.
7 // MR. MACHINE Ich liebe altes Spielzeug. Mr. Machine stammt aus den sechziger Jahren und man konnte ihn ganz zerlegen – bis die Vorschriften zum Schutz der Kleinkinder geändert wurden. Jedenfalls macht er lustige Geräusche, wenn er sich bewegt!
8 // MODELLEISENBAHN Klein und doch ganz groß: Zugeklappt sieht das aus wie ein Businesskoffer. In vielen langweiligen Meetings hat das schon für Lacher gesorgt – weil alle zunächst denken, ich hätte in diesem so wichtig aussehenden Case auch eine Menge wichtiger Unterlagen … Dabei ist es »nur« eine Modelleisenbahnanlage von Märklin.
9 // ARMBANDUHREN VON BULOVA Als die erste Bulova Accutron rauskam, fand ich es klasse, dass man das Innere und die Mechanik sehen konnte. Das war eine echte Überraschung im Vergleich zu den langweiligen, eleganten Armbanduhren, die es zuvor gab. Ich hatte mal zwanzig Stück davon, habe 18 davon wieder verkauft. Diese beiden sind übrig. Außerdem habe ich Rolex, LIP und natürlich auch so einige Paul-Smith-Armbanduhren in meiner Sammlung.
10 //BÜCHER VON HEATH ROBINSON Die sind voller genialer, verrückter, obskurer und höchst kreativer Erfindungen. Schon in ihrer ersten Auflage waren die Zeichnungen visionär und voller Überraschungen!!!