Richard Mille begeht den 100. Geburtstag der 24 Stunden von Le Mans mit einer besonderen, aufwendigen Uhr. Kompliziert wie ein Rennwagen – und ebenso faszinierend.
ALS MITBEGRÜNDER des Le Mans Classic-Rennens ist das Engagement von Richard Mille für die Welt des historischen Automobilsports seit langem etabliert. Erstmals wurde das Event 2002 ausgetragen und Richard Mille ist von Anfang an eine Konstante, die als Förderer von Teams und Fahrern in Erscheinung tritt. Seit 2008 wird für jede Ausgabe der Veranstaltung eine limitierte Sonderedition präsentiert, die sich bei Sammlern größter Beliebtheit erfreut. Das diesjährige Modell RM 72-01 Le Mans Classic, welches zugleich das 100-jährige Jubiläum des 24-Stunden-Rennens von Le Mans feiert, präsentiert sich einmal mehr als idealer Botschafter zwischen der Welt des Motorsports und der Uhrmacherei.
Dabei kommuniziert die Gestaltung der Uhr die Erkennungszeichen des berühmtesten Langstreckenrennens der Welt. So ist das Gehäuse des Le Mans-Modells aus grünem und weißem Quarz-TPT gefertigt und das Zifferblatt weist Elemente einer Zielflagge auf. Dabei handelt es sich beim Gehäusewerkstoff um einen ultrarobusten und extrem leichten Verbundwerkstoff, der aus Hunderten von feinen Siliziumdioxidfäden besteht, die in einem 45-Grad-Winkel verwoben und anschließend in einem Epoxid-Kunstharz gebacken werden, bevor sie in Form gefräst und poliert werden.
Für Richard-Mille-Verhältnisse eher klein ist das natürlich tonneauförmige Profil mit seiner Größe von 38,4 Millimetern und der Bauhöhe von 11,68 Millimetern. Gehäusedecke wie Boden werden dabei mit RM-typischen, sternförmigen Titanschrauben fixiert. Das Zifferblatt wie auch der Gehäuseboden sind aus kratzfestem mehrfach entspiegeltem Saphirglas. Dieses bietet wie auch die verschraubte Krone sowie die Chronographendrücker bei 2 und 4 Uhr eine Wasserdichtigkeit von bis zu 30 Metern. Damit sollte man trotz des Tauchuhr-ähnlichen Kautschukbands mit Titan-Faltschließe nicht unbedingt schwimmen oder gar unter die Dusche, will man keinen Schaden durch eindringendes Wasser risikieren.
Womit klar ist, dass diese Uhr für das durchaus beanspruchende Umfeld des Motorsports gebaut ist. Dies verdeutlichen nicht zuletzt das skelettierte Flyback-Chronographenwerk mit seinen in Grün und Weiß gehaltenen Elementen, die orangefarbenen Akzente auf den Hilfszifferblättern sowie das grün-weiß karierte Flaggenmotiv mit Le-Mans-Schriftzug bei 11 Uhr. Die Datumsanzeige befindet sich dagegen bei 7 Uhr. Eine erhöhte Bedeutung in Le Mans selbst wird womöglich die für Chronographen eher untypische Totalisatoren-Skala von 24 Stunden haben, ermöglicht sie doch das Erkennen der bereits abgelaufenen Zeit. Aus dem gleichen Grund ist auch die Zahl 16 in Rot gehalten. Schließlich erfolgt der Start des Le-Mans-Rennens stets um 4 Uhr nachmittags. Eher klassisch ist dagegen die Platzierung der kleinen fortlaufenden Sekunde bei 9 Uhr.
Großen Aufwand betreibt die Richard Mille RM 72-01 Le Mans Classic auch mit dem automatischen Flyback-Chronographenwerk Kaliber CRMC1. Das 4-Hertz-Werk beeindruckt abgesehen von der feinen optischen Veredelung mit einer Unruh mit variablem Trägheitsmoment, Brücken und Platine aus leichtem Titan des Härtegrads 5 sowie einem skelettierten Platinrotor aus massivem Platin. Den Tragekomfort unterstützt nicht nur das leichte Gewicht der Uhr, sondern auch die gute Gangreserve von bis zu 50 Stunden. Dabei sorgt die von Richard Mille selbstentwickelte Schwingtriebkopplung des Kalibers CRMC1 mit ihrer direkten Energiezufuhr für eine fixe Gangautonomie unabhängig davon, ob der Chronograph mitläuft oder nicht. Dies ist insofern nicht unwichtig, als der Flyback-Mechanismus der Uhr ein Stoppen und gleichzeitigen Neustart des Chronometers mit nur einem einzigen Betätigen des Flyback-Drückers ermöglicht.
Ähnlich wie bei den Le-Mans-Rennwagen schlägt derlei Aufwand natürlich zu Buche. Und so verlangt Richard Mille für jeden der auf 150 Exemplare limitierten neuen Richard Mille RM 72-01 Le Mans Classic Flyback-Chronographen einen Preis von 302.000 Euro. Wenn Sie schnell sind, können Sie durchaus einen der auf 150 Exemplare limitierten Le Mans Edition Chronographen direkt bei Richard Mille oder in einer der RM-Boutiquen ergattern. Sind Sie am Start?
Text Wolfgang Winter // Fotos Uhrenkosmos
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