Über vier Generationen und weit über vier Jahrzehnte behauptete BMW dank konstanter Technologiesprünge seine überlegene Stellung im Tourenwagensport. Wir wollten wissen, wie das gelang.
Wir beginnen mit dem Ältesten. Von Weitem betrachtet wirkt der TI/SA Baujahr 1965 so, als hätte ihn damals einer meiner Lehrer gefahren. Doch bei näherer Betrachtung fallen die Feinheiten ins Auge: Breitere Stahlfelgen, eine im Vergleich zum Serienteil (relativ) große Auspuffanlage und innen zwei hübsche Restall-Masterfit Schalensitze in Kunstleder – mit schwarzen Innenbahnen und roten Außenwangen. Die Hände umgreifen ein hölzernes Nardi-Lenkrad, und unübersehbar auf der Lenksäule platziert ist ein Drehzahlmesser.
Das Auto ist ein echtes Homologationsmodell, das erste, bevor BMW solche »Specials« zur Regelmäßigkeit werden ließ. »SA« steht für eine »SonderAusführung« des zivilen 1800 TI, der wiederum aus der 1961 eingeführten »Neuen Klasse« (BMW 1500) hervorgegangen war. Der 1773 ccm große Vierzylinder mit obenliegender Nockenwelle erhielt eine Kurbelwelle mit Ausgleichsgewichten, größere Ventile, eine höhere Verdichtung, eine schärfere Nockenwelle und zwei Doppel-Flachstromvergaser vom Typ Weber DCOE. Zusätzlich legte BMW das Fahrwerk tiefer, griff zu strafferen Vorderachsfedern und Dämpfern und spendierte den Scheibenbremsen zusätzliche Kühlung und Rennbeläge. Auf Wunsch gab es statt des 53 Liter großen Serientanks ein 105 Liter fassendes Reservoir. Im Gegensatz zum 110 PS starken 1800 TI wurde beim 130 PS-TI/SA mit fünf statt vier Gängen geschaltet. Zum Preis von 13.500 DM entstanden exakt 200 Stück dieses ersten Bayern-Express.
Text Glen Waddington / Fotos Gudrun Muschalla/BMW Classic / Bearbeitung Thomas Imhof
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Diese Story finden Sie in OCTANE Ausgabe 44