Nach eher gemischten Reaktionen bei seiner Premiere ist der Aston Martin V8 Vantage Zagato zu einem begehrenswerten Sammlerobjekt gereift. Sticht er daher heute das Serienmodell aus? Robert Coucher fällt eine Entscheidung.
ASTON MARTIN HAT schon immer attraktive Autos gebaut. Seit der Gründung im Jahre 1913 durch Lionel Martin und Robert Bamford, aber auch während der Augustus Bertelli-Jahre der späten 1920er und ebenfalls in den 1950ern unter David Brown sahen Astons nicht nur schnittig aus, sondern waren auch im internationalen Motorsport erfolgreich, darunter in Le Mans und bei der Mille Miglia. Unter David Brown wurden der DB2 und DB2 MkIII sehr hübsch von Frank Feeley gestylt; doch 1958 ging Brown dann aufs Ganze, indem er Touring aus Mailand mit dem Design des DB4, für viele bis heute eines der schönsten Autos aller Zeiten, beauftragte.
Zugleich entschied sich Aston für eine leichtere und noch kompaktere Version des bereits gekürzten DB4 GT und wandte sich für dieses Vorhaben an einen anderen italienischen Karosseriebauer: Zagato. Mit dramatischem Styling aus der Feder von Ercole Spada wurde sie im Oktober 1960 auf der London Motor Show gezeigt. 25 Einheiten sollten gebaut werden, am Ende wurden es dann aber nur 20. Stirling Moss fuhr beim ersten Einsatz mit einem Zagato 1961 in Goodwood auf Platz drei, hinter einem Aston DB4 GT und dem siegreichen Ferrari 250 GT.
Der berühmte Zagato »2 VEV« (siehe OCTANE #37) siegte im Juli 1961 im Rahmenprogramm zum GP von England; Lex Davison schlug Jack Sears im Jaguar E-Type. 1989 entstanden mit dem Segen des Werkes vier weitere »Sanktion II«- Modelle; sie waren nur 15 Minuten nach Bekanntgabe der Produktionsentscheidung verkauft und erzielten jeweils Preise von über 1,2 Millionen Euro. »2 VEV« wurde im Juli 2018 beim Goodwood Festival of Speed für 11,1 Millionen Euro versteigert. Ein guter DB4 GT ist inzwischen 2,9 bis 4,0 Millionen Euro wert – das Zagato-Siegel bringt also einen substanziellen Aufschlag. Was auch auf spätere Zagato Aston Martin zutrifft. Ein DB7 GT von 2003 ist rund 75.000 Euro wert; die nur 100 Mal gebaute Zagato-Variante hingegen zwischen 315.000 und 375.000 Euro. Ein V12 Vantage aus 2011 erleichtert das Konto um 115.000 Euro, ein rund 150 Mal aufgelegter Zagato um 575.000 Euro. Gleiches Bild bei einem Vanquish von 2018: 190.000 Euro sind für die Normalversion fällig, über 900.000 Euro für den 99 Mal aufgelegten Typ mit italienischer Note.
Der hier vorgestellte Zagato ist einer von nur 52 Aston Martin V8 Vantage Zagato – zu denen noch 37 offene Zagato Volante hinzuzurechnen sind. Er ist abgeleitet von dem Standard-V8 Vantage, von dem das Werk Newport Pagnell zwischen 1977 und 1989 insgesamt 429 Exemplare herstellte. Wir wollten herausfinden, was man investieren muss, um diesen speziellen Zagato vor der Garage parken zu können. Sie werden überrascht sein.
Lesen Sie die ganze Geschichte in OCTANE #41
Fotos Paul Harmer // Bearbeitung Thomas Imhof