Dieser Alfa Romeo GTA führte seinen Fahrer zum Sieg in der Niederländischen Tourenwagen Meisterschaft. Dann verschwand er. Hier ist die Geschichte seiner Vergangenheit – und seiner Wiedergeburt
»Der Besitzer wusste nur, dass es ein 1600 GTA mit diversen Autodelta-Teilen war. Er hatte keine Ahnung von der ruhmreichen Geschichte des Autos. Doch all die Autodelta-Teile bedeuteten, dass er mehr als ein normaler Alfa Romeo GTA sein musste. Also forschten wir mithilfe der Fahrgestellnummer nach und konnten bestätigen, dass dies der 1600 GTA war, mit dem Wim Loos fürs Team Slotemaker 1966 die Niederländische Meisterschaft gewann.«
Aber das war nicht das Ende der Suche. »Wir bemerkten noch andere Details«, sagt Banks. »Wie zum Beispiel den Rob Slotemaker’s Anti-Slipscholen-Aufkleber auf der Heckscheibe und selbst die grünen Daumenschutz-Pads, die genau dem entsprachen, was wir auf alten Fotos gefunden haben.«
Doch trotz der siegreichen Vergangenheit gab es in der Geschichte des Alfa auch Tragödien. Der GTA (Fahrgestellnummer AR 613486, Kennzeichen ROMA 854273) wird von Rob Slotemaker gemeinsam mit dem AR 613099 gekauft, um die Niederländische Tourenwagen Meisterschaft zu bestreiten. Den 613099 fährt Slotemaker selbst, den anderen Nachwuchs-Star Wim Loos.
»Loos gewann in der Saison 1966 drei Rennen und wurde zwei Mal Zweiter. Das reichte, um gleich im ersten Versuch zum Niederländischen Tourenwagen Champion gekrönt zu werden«, berichtet Banks. »Und sein Start in die Saison ’67 lief mit vier Siegen am Stück noch besser. Doch dann, gegen Saisonhalbzeit, starb er bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps bei einem bösen Unfall im Giulia Sprint GTV eines Freundes.«
Loos hatte schon zuvor Brustverletzungen erlitten, als er während der Reparatur unter einem Auto eingeklemmt wurde, weshalb es für ihn unangenehm war, einen Sicherheitsgurt anzulegen. Am 22. Juli 1967, kurz vor Mitternacht, verliert Loos in einer Nebelbank die Kontrolle über sein Auto, als er versucht, Rettungsfahrzeugen auszuweichen, die wegen des tödlichen Unfalls von Eric de Keyn ausgerückt sind. Einige Tage später stirbt Loos im Krankenhaus. Es wird angenommen, dass er nicht angeschnallt war und dass er mit Gurt eventuell überlebt hätte.
Beim Anblick des fertig restaurierten Wagens erkennt man schnell, dass bei der Arbeit am Slotemaker GTA der Vergangenheit des Autos höchster Respekt gezollt wurde. Er wurde wunderschön hergerichtet, ohne eines dieser überpolierten Restaurierungsobjekte zu sein, in denen zu viele Teile erneuert werden. »Nichts wurde nur um des Ersetzens Willen ersetzt«, sagt Banks, nachdem er mit dem Alfa ins Fahrerlager gerollt ist. Die Gelegenheit, ein bisschen mehr über die Geschichte des Alfa zu erfahren: Nicht lange nach Loos’ Tod im Jahr 1967 wird der Alfa in die USA verkauft. Dort wurde er lackiert und teilrestauriert, verlor dabei alle Spuren seiner Geschichte – inklusive seiner weiß-orangenen Slotemaker-Lackierung.
»Unserem Kunden gehört das Auto schon seit einigen Jahren und er nahm an einigen Veranstaltungen teil, doch dabei kam es zu diversen technischen Problemen – darunter ein Bremsversagen, was sein Vertrauen in das Auto ziemlich erschütterte«, berichtet Banks. »Nachdem wir ihm von der Vergangenheit seines Autos erzählt hatten, traf er die Entscheidung, dass der GTA vorsichtig auf die Spezifikation restauriert werden sollte, mit der er 1966 den niederländischen Titel gewonnen hatte.«
Text Glen Waddington // Fotos Mitch Pashavair
Lesen Sie die ganze Geschichte in OCTANE #22
Diese Story finden Sie in OCTANE Ausgabe 22