Alfa Romeo GTA “Bertone” Tipo 105
Text Louise Woodhams Fotos James Lipman
Dieser Alfa Romeo GTA führte seinen Fahrer zum Sieg in der Niederländischen Tourenwagen Meisterschaft. Dann verschwand er. Hier ist die Geschichte seiner Vergangenheit – und seiner Wiedergeburt
Südlich der Cotswolds, kurz hinter einem Dörfchen namens Tiddleywink, liegt die Rennstrecke Castle Combe Circuit. Es ist, wie die meisten Rennstrecken in England, ein Flugplatzkurs und dementsprechend eher schnell und offen als eng und technisch. Heute ist die Strecke leer. Bis auf ein Auto. Das höre ich schon, bevor ich aus meinem Porsche ausgestiegen bin. Der 1965er Team Slotemaker Alfa Romeo 1600 GTA Corsa ist bereits auf der Strecke und es klingt, als habe sein Restaurateur, Max Banks von der Firma Alfaholics, jede Menge Spaß.
Ich erinnere mich an den ansteckenden Enthusiasmus, den Banks ausstrahlte, als wir uns 2014 während der Autowoche in Monterey im Fahrerlager von Laguna Seca trafen. Die Arbeit am Slotemaker ging gut voran und die Alfaholic-Jungs hatten so einiges über seine Geschichte ausgegraben.
“Der Besitzer wusste nur, dass es ein 1600 GTA mit diversen Autodelta-Teilen war. Er hatte keine Ahnung von der ruhmreichen Geschichte des Autos. Doch all die Autodelta-Teile bedeuteten, dass er mehr als ein normaler 1600 GTA sein musste. Also forschten wir mithilfe der Fahrgestellnummer nach und konnten bestätigen, dass dies der 1600 GTA war, mit dem Wim Loos fürs Team Slotemaker 1966 die Niederländische Meisterschaft gewann.”
Aber das war nicht das Ende der Suche. “Wir bemerkten noch andere Details”, sagt Banks. “Wie zum Beispiel den Rob Slotemaker’s Anti-Slipscholen-Aufkleber auf der Heckscheibe und selbst die grünen Daumen-Schutz-Pads, die genau dem entsprachen, was wir auf alten Fotos gefunden haben.”
Doch trotz der siegreichen Vergangenheit gab es in der Geschichte des Alfa Romeo GTA auch Tragödien. Der Alfa Romeo GTA (Fahrgestellnummer AR 613486, Kennzeichen ROMA 854273) wird von Rob Slotemaker gemeinsam mit dem AR 613099 gekauft, um die Niederländische Tourenwagen-Meisterschaft zu bestreiten. Den 613099 fährt Slotemaker selbst, den anderen Nachwuchs-Star Wim Loos.
“Loos gewann in der Saison 1966 drei Rennen und wurde zwei Mal Zweiter. Das reichte, um gleich im ersten Versuch zum Niederländischen Tourenwagen Champion gekrönt zu werden”, berichtet Banks. “Und sein Start in die Saison ’67 lief mit vier Siegen am Stück noch besser. Doch dann, gegen Saisonhalbzeit, starb er bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps bei einem bösen Unfall im Giulia Sprint GTV eines Freundes.”
Lesen Sie die ganze Geschichte in OCTANE #22