Simon Moore ist Autor des Standardwerks über den Alfa Romeo 8C 2300. Diesen Wagen hatte er bei seinen Recherchen übersehen – bis jetzt …
Im Verlauf der 30er-Jahre war man international immer weniger bereit, Mussolinis Expansionspolitik hinzunehmen. Die politischen und ökonomischen Beziehungen Italiens zu vielen anderen Ländern – insbesondere zu Frankreich – wurden schwierig. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass der neugegründeten Alfa-Filiale ein Amerikaner vorstand, nämlich Farrell O’Reilly. Dessen Schwester Lucy heiratete Laury Schell. Beide wurden mit der berühmten »Écurie Bleue« zu wichtigen Förderern des Motorsports.
In Frankreich mussten sämtliche Hersteller und Importeure die Modelle zwecks Einstufung in die entsprechenden Steuerklassen an die Behörden melden. Dazu wurde jeweils eines der Fahrzeuge inspiziert. Nach dem ersten 6C 1750 (Fahrgestellnummer 0212678 – ein nicht aufgeladener »Sport« mit zwei obenliegenden Nockenwellen) im Jahr 1929 wurden als nächstes im Oktober 1931 der Sechszylinder mit der Fahrgestellnummer 101014819 und der erste 8C 2300 (Fahrgestellnummer 2111018) inspiziert. Es scheint, als seien beide Modelle komplett aus Italien importiert worden. Als der politische Druck zunahm, keine weiteren Luxusgüter aus Italien mehr zu beziehen, und deswegen die Steuern angehoben wurden, baute man in Paris die ersten Alfa aus importierten Einzel- und Ersatzteilen, denn darauf wurden niedrigere Abgaben erhoben. Montiert wurde von französischen Karosseriebauern, insbesondere von Figoni. In einer Anzeige von 1933 rühmt sich die Firma beispielsweise einer eigenen Fabrik in der Rue Victor Hugo 168 in Levallois-Perret.
Fotos Tim Scott
Lesen Sie die ganze Geschichte in der OCTANE Edition 05 ALFA ROMEO
Diese Story finden Sie in OCTANE Ausgabe 30