#27, AC Cobra, Shelby, Bristol, CSX2000
Klassiker

AC Cobra – wie die Shelby-Legende ihren Anfang nahm

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Kaum ein Sportwagen wird so verehrt wie die AC Cobra, die auf unnachahmliche Art britischen Stil mit amerikanischer Urgewalt in Form eines bärenstarken V8-Motors verband.

 Die Frage nach den wichtigsten Modellen der Automobilgeschichte ist – egal wie man es dreht und wendet – knifflig. Vor zwei Jahrzehnten wurde Fords Model T zwar zum »Auto des Jahrhunderts« gewählt. Doch bei rund 15 Millionen gebauten Modellen reicht die historische Bestleistung nicht aus, um einen hohen Werterhalt zu sichern.

 
#27, AC Cobra, Shelby, Bristol, CSX2000
Die erste Cobra mit Chassisnummer CSX2000 erhielt einen 260-cubic-Inch Ford-V8.

Stellt sich die Frage, was in Bezug auf den Sammlerwert die bedeutenden Autos und Marken vom großen Rest unterscheidet? Originalität ist sicher ein starkes Argument. Denn die wirklich legendären Modelle scheinen in Form einer Osmose zu entstehen. Bei der – wie bei dieser AC Cobra – alle Faktoren glücklich zusammenkommen. Die AC Cobra war für Shelby der Urknall. Es ist eine Geschichte, die 1961 beginnt. Da ist der ehemalige Geflügelzüchter und Le Mans-Sieger von 1959 mit Aston Martin bereits 38 Jahre alt. Wegen Herzbeschwerden hat er 1960 den Helm an den berühmten Nagel gehängt. Nun sucht der finanziell ziemlich klamme Texaner nach neuen Herausforderungen.

Sein großer Traum ist ein eigener Sportwagen. »Gab es jemals den Prototypen des Unternehmers, dann Carroll Shelby«, schwört sein Enkel und Vertrauter Aaron Shelby. »Er fürchtete keinen Misserfolg und pflegte zu sagen: ‚Setzt mich morgens nackt an eine Straßenecke und bis zum Abend habe ich mir einen Anzug gekauft und werde sogar noch in ein Steakhaus eingeladen.«

»Während meiner ganzen Fahrerkarriere«, verriet mir Carroll 2010 mit speziellem Hinweis auf seine Aston Martin-Zeit, »schmiedete ich schon Pläne, eines Tages mein eigenes Auto zu bauen. Shelbys Heimatstaat Texas war in Bezug auf Sportwagen und Sportwagenrennen noch ziemlich unbedarft. Also zog Shelby nach Süd-Kalifornien und nistete sich im Hinterhof der Werkstatt von Hot-Rodder Dean Moon in Santa Fe Springs ein. Bald schon leitete er den Vertrieb von Goodyear-Reifen für die Westküste, rief Amerikas erste Rennfahrerschule ins Leben und wurde Berater des renommierten Magazins Sports Car Graphic.

Im Herbst 1961 wurden Shelbys Träume war. John Christy, Absolvent der Shelby-Rennfahrerschule, Hobbyracer und Herausgeber von Sports Car Graphic, erzählt im Buch Carroll Shelby’s Racing Cobras, wie die Redaktion über zwei Pressemeldungen diskutierte. Eine verkündete, dass Ford die Produktion seiner neuen 221 und 260 cubic-inch-V8 startete; die andere das Produktionsende der Sechszylinder von Bristol, die AC Cars in England für seinen Roadster zukaufte.

»Eine Woche später«, schreibt Christy, »machte Shelby auf dem Weg nach England in Detroit Station. Er wollte Ford überreden, ihm den Motor zu liefern, AC sollte das Auto stellen.« AC gab der Ur-Cobra die Chassisnummer CSX2000, CSX für Carroll Shelby Experimental. Gemäß The World Registry of Cobras & GT40s rüsteten die Briten den Rahmen eines Ace mit stärkeren Chassis- Trägern, verstärktem Fahrwerk, innenliegenden Scheibenbremsen, einem Salisbury-Differential und weiteren Feinheiten auf. Mit einem Ford 221ci unter der Haube testeten Carroll und AC Boss Derek Hurlock das Auto auf dem Prüfgelände MIRA. Darauf folgten Modifikationen wie verlängerte Blattfedern und neue Querlenker. Nach weiteren Tests wurde der Motor ausgebaut und am 2. Februar 1962 ging CSX2000 als Luftfracht nach Amerika.

Laut Shelby-Werksfotograf Dave Friedman dauerte es nach Ankunft des Autos in Dean Moons Werkstatt kaum acht Stunden, um CSX2000 einen Ford 260ci und ein Vierganggetriebe zu ver- passen. Nur wenige Stunden später saß John Christy schon hinter dem Lenkrad des Rohlings, auf der Jagd nach Corvettes …

 

Text Winston Goodfellow // Fotos Pawel Litwinski, Darin Schnabel // Übersetzung Thomas Imhof


#27, AC Cobra, Shelby, Bristol, CSX2000

 

Die ganze Story finden Sie in OCTANE Ausgabe 27

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Bezeichnung: AC Cobra – Shelby Cobra

Die AC Cobra wird häufig auch als Shelby Cobra bezeichnet. Der Name „Shelby Cobra“ geht auf Carroll Shelby zurück, einen amerikanischen Rennfahrer und Konstrukteur, der in den 1960er Jahren mit dem britischen Hersteller AC Cars zusammenarbeitete. Shelby modifizierte den AC Ace, indem er einen leistungsstarken Ford V8-Motor einbaute, wodurch das Fahrzeug in den USA als Shelby Cobra bekannt wurde. In Europa hingegen behielt das Fahrzeug den Namen AC Cobra bei.

Außerdem wird das Fahrzeug auch öfter als „AC Shelby Cobra“ bezeichnet. Diese Bezeichnung fasst beide Einflüsse zusammen und unterstreicht die Verbindung zwischen der britischen Automobilbaukunst von AC Cars und den Modifikationen durch Carroll Shelby. Besonders die leistungsstärkeren Versionen wie die Shelby Cobra 427 tragen stolz seinen Namen und sind heute Ikonen im Automobilbereich​

Motorisierung und Technik des AC Cobra

Beim AC Cobra dreht sich alles um pure Leistung. Das erste Modell aus dem Jahr 1962 wurde mit einem 4,3-Liter-V8-Motor ausgestattet, der etwa 260 PS leistete. Spätere Versionen wurden mit noch größeren 4,7-Liter- und 7,0-Liter-V8-Motoren ausgerüstet, was die Leistung weiter steigerte. Die AC Cobra 427 mit dem 7,0-Liter-Motor leistete in der Straßenversion etwa 425 PS. Mit einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in rund vier Sekunden und einer Höchstgeschwindigkeit von über 260 km/h setzte die Cobra neue Maßstäbe für Sportwagen ihrer Zeit.

Das geringe Gewicht des Roadsters trug ebenfalls zur herausragenden Performance bei. Die Kombination aus einem leichten Chassis und einem kraftvollen Motor machte die AC Cobra zu einer echten Fahrmaschine. Natürlich ging diese Leistungsfähigkeit auch mit einem hohen Kraftstoffverbrauch einher; durchschnittlich waren es etwa 20 bis 25 Liter auf 100 km.

Shelby Cobra - AC Cobra - Symbolbild
Symbolbild: “Shelby Cobra” – der AC Cobra ist eine Legende!

Varianten und Modelle

Zwischen 1962 und 1968 fertigte AC Cars verschiedene Varianten der Cobra an:

  • AC Cobra 260: Das ursprüngliche Modell mit einem 4,3-Liter-V8-Motor (260 cubic inch), leistete etwa 260 PS.
  • AC Cobra 289 (Mark II): Ausgestattet mit einem 4,7-Liter-V8-Motor (289 cubic inch), leistete etwa 271 PS, besonders in Europa beliebt.
  • AC Cobra 427: Die leistungsstärkste Variante mit einem 7,0-Liter-V8-Motor (427 cubic inch), leistete etwa 425 PS. Hier wurden Rahmen und Fahrwerk verstärkt, um die enorme Kraft zu bewältigen.
  • AC Cobra 427 S/C (Semi-Competition): Ursprünglich für den Rennsport entwickelt, mit Rennstreifen und Sidepipes.

Zwischen 1965 und 1973 wurde der AC 428 produziert, eine Variante mit festem Dach, die sowohl als Coupé als auch als Cabriolet erhältlich war.

Die Cobra Mk IV war eine Neuauflage der Cobra, die in den 1980er Jahren produziert wurde. Sie behielt das klassische Design bei, jedoch mit modernen Verbesserungen in Bezug auf Fahrleistungen und Sicherheit. Die Mk IV-Versionen wurden mit einem stärkeren und steiferen Rahmen sowie einer verbesserten Aufhängung ausgestattet.

Im Jahr 2020 legte AC Cars die Reihe neu auf:

  • AC Cobra Series 1 Electric: Ausgestattet mit einem 230 kW (308 PS) starken Elektromotor und einem Drehmoment von 500 Nm. Die Reichweite beträgt etwa 240 km, und die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h erfolgt in 6,7 Sekunden.
  • AC Cobra 140 Charter Edition: Mit einem 2,3-Liter-Vierzylinder-EcoBoost-Motor von Ford Mustang, der 350 PS leistet und in sechs Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt.

Preise und Wertentwicklung

Für einen Oldtimer wie die AC Cobra müssen Interessierte tief in die Tasche greifen:

  • Originalfahrzeuge: Originale AC Cobras sind äußerst selten und erzielen bei Auktionen Preise von mehreren hunderttausend bis über eine Million Euro, abhängig von Modell und Zustand.
  • Replikas und Nachbauten: Preise beginnen bei etwa 50.000 Euro. Diese Fahrzeuge sind Nachbildungen des Originals und bieten das klassische Design mit moderner Technik.
  • Neuwagen (2020er Modelle):
    • AC Cobra 140 Charter Edition: Ab ca. 112.000 Euro
    • AC Cobra Series 1 Electric: Ab ca. 180.000 Euro

Laufende Kosten wie Wartung, Versicherung und eventuelle Restaurationsarbeiten sind ebenfalls nicht zu unterschätzen. Der Kraftstoffverbrauch ist hoch, und die Ersatzteilversorgung kann teuer sein. Dennoch gilt die AC Cobra als lohnende Investition, da ihr Wert tendenziell steigt.

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Alternativen zur AC Cobra

Wer eine Alternative zur AC Cobra sucht, findet in verschiedenen Modellen passende Optionen. Für Liebhaber von Oldtimern bieten der Jaguar E-Type und die Chevrolet Corvette C2 ein ähnliches Fahrerlebnis. Beide Fahrzeuge stammen aus der gleichen Ära und überzeugen mit einer gelungenen Kombination aus elegantem Design und kraftvollen Motoren.

Für diejenigen, die es exklusiver mögen, könnte der Tojeiro Bristol Special interessant sein. Dieser seltene Rennwagen aus den 50er Jahren wurde von John Tojeiro entwickelt, der auch an den frühen Modellen der AC Cobra mitwirkte. Allerdings ist dieses Modell vor allem für die Rennstrecke geeignet und deutlich teurer.

Wer einen sportlichen Zweisitzer für den Alltag sucht, könnte sich den MG MGA Roadster näher anschauen. Der britische Oldtimer aus den 60er Jahren bietet ein ähnliches, stilvolles Design wie der Shelby Cobra, ist aber deutlich günstiger und alltagstauglicher.

Für alle, die ein modernes Fahrerlebnis in einem klassischen Look bevorzugen, wäre der Shelby Cobra 427 Super Snake eine gute Wahl. Diese limitierte Neuauflage verbindet das ikonische Cobra-Design mit moderner Technik und sorgt so für ein einzigartiges Fahrgefühl.

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