Der gebürtige Nürnberger ist drei Jahre älter als sein derzeitiges Restaurierungsobjekt, ein Porsche 911 T von 1970, und genau drei Jahre alt war er auch, als er das erste Mal in einen Autokatalog (von Ford) versunken war. Poschardts PS-Leidenschaft ist geblieben, die Marke hat er gewechselt. Seine Vorliebe gilt hauptsächlich Porsche – sein erstes selbst verdientes Auto war ein weißer 911er von 1977 –, aber er besitzt auch einen zehn Jahre alten 12-Zylinder-Ferrari. Zwei konkurrierende Marken – alles kein Problem. Nur eines geht nicht: Er käme nie auf die Idee, im Auto das Radio anzumachen. Denn obwohl er einst über die Kultur des DJs promovierte, ist heute »die einzig relevante Musik das Motorengeräusch«. Ein Purist also, der durch nichts vom Fahrspaß abgelenkt werden möchte. Auch beruflich hat Poschardt ein wenig mit Autos zu tun: Als stellvertretender Chefredakteur für Die Welt, N24 und Welt am Sonntag verantwortet er die PS Welt, ein Auto- und Lifestyle-Special des Axel-Springer-Verlag.
1 // FIA-LIZENZ Mein Rennausweis für die Mille Miglia. Den kann ich nur stehend ansehen, so stolz bin ich.
2 // RÖMER-KINDERSITZ Die schönsten Momente in meinem Vintage Car- und Sportwagenalltag sind jene, in denen ich meine Jungs zur Kita, zum Fußballtraining oder einfach nur zum Biomarkt transportiere. Nie ohne Kindersitz.
3 // SOURKRAUTS-SCHLÜSSELANHÄNGER Eigentlich bin ich mindestens 25 Jahre zu alt für Streetwear, aber von den coolen Sachen von Sourkrauts musste ich unbedingt ein Teil haben. So ist es der Schlüsselanhänger geworden, der mir gute Laune macht, wenn ich in einem schwäbischen oder italienischen Sportwagen sitze.
4 // 911er GEAR Als Kunde von Mezgerwerk bin ich auch deren Fan und trage dieses T-Shirt mit Begeisterung.
5 // JEREMY-CLARKSON-DVDs Das Petrolhead-Evangelium auf DVD. Jeden Tag brauche ich eine Infusion Clarksonismus, und was er über Ferrari sagt, ist die Offenbarung, auch wenn er manchmal ungnädig ist, wie in seinem Urteil über den 599 GTB. Auch James May ist mir ans Herz gewachsen: als nerdiger Ultrabrite, der sich selbst zum Rasen verführen muss.
6 // EIGENES BUCH: 911 Was soll ich sagen: üble Eigenwerbung. Aber diese Kultur- und Sozialgeschichte des Elfers (Klett-Cotta, 2013) ist wie die Theorie des Rasens (2002 bei Merve unter dem Titel »Über Sportwagen« erschienen) direkter Aufluss jenes nicht enden wollenden Glücks hinter dem Lenkrad aufregender Autos. Andere Autoren spazieren oder joggen beim Nachdenken, ich fahre.
7 // PS WELT Das Motormagazin, das vier Mal im Jahr der Welt am Sonntag beiliegt und das eheliche Kind meines PS-Blogs ist, den ich vor einem Jahr aus schierer Autobesessenheit starten musste. Dann wurde er »leider« von Tausenden Lesern gestürmt und deswegen haben wir es mit einem literarischen Motormagazin für Gearheads versucht. Und was soll ich sagen? Es läuft.
8 // PORSCHE 911 T Die Restaurierung meines Porsche 911 T, Baujahr 1970, lief komplett anders als gedacht. Je mehr aufgeschraubt wurde, desto mehr war zu richten. Ein Klassiker, sagen Experten. Am Ende halfen nur noch (nicht eben günstige) Originalteile von Porsche Classic wie hier das Seitenteil mit Schlosssäule, mit der unverwechselbaren Silhouette. Ist das Blech fertig, kommt alles ins Tauchbad, und das Ding können noch meine Enkel fahren.
9 // PODRACER MEETS PANTHER Mein großer Sohn ist Star-Wars-Fan und Künstler. Das Bild seines Podracers ist ein wunderbarer Talisman. Der kleine Sohn liebt Tiere und besonders den schnellen Panther. Mein zweiter Talisman.
10 // FERRARI MAGAZIN Die Intellektualisierung von Ferrari steht noch ein wenig aus. Wenn alle Clarkson-Filme, die Videos von Chris Harris und Evo TV über die neuen und alten Ferrari totgesehen sind, helfen diese Hefte. Und: Nein, es ist kein Widerspruch, Porsche und Ferrari gleichermaßen zu lieben.