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Zertifizierung aus Turin

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Wer seinen Fiat, Abarth, Alfa Romeo oder Lancia quasi adeln will, bestellt beim Hersteller ein Echtheitszertifikat – aber erst, wenn der Zustand im Motorvillage Hamburg oder Frankfurt verlässlich und umfassend dokumentiert wurde.

Ein Zertifikat schafft Vertrauen, nicht nur beim potenziellen Käufer, sondern auch beim Besitzer. Daher bietet FCA neben einer Fahrzeug­Geburtsurkunde, dem “Certificato di Origine” mit den Produktionsdaten ab 70 Euro, noch das aufwen­ digere “Certificato di Autenticitá” an: Ein Echt­heits­Check, der in der “Officine Classiche” vom FCA Heritage Hub in Turin gemacht wer­den kann. Da nicht jeder Klassikfreund dort um die Ecke wohnt, lässt sich so ein Zertifikats­antrag auch in Deutschland stellen – und wird dann in Turin überprüft.

Die erforderliche Begutachtung des Klassi­kers erfolgt im Motorvillage Hamburg oder Frankfurt. Dort prüft ein Spezialist das Fahr­ zeug in allen technischen Belangen und fertigt eine Fahrzeug­Dokumentation an. Untersucht werden insbesondere Motor, Elektrik, Getriebe, Auspuff, Fahrwerk, Bremsen, Interieur und Exterieur. Ziel des Checks: der Nachweis der Originalität. Angefangen von den nachprüfba­ren Nummern für Fahrgestell, Motor und Getriebe bis hin zu den damals verwendeten Materialien sowie Ein-­ und Anbauteilen der Zulieferer. Nach einer vollständigen und umfas­senden Bestandsaufnahme gehen rund 200 Bil­der und die Ergebnisse der Checkliste nach Turin ins FCA Heritage Hub.


Ein Fachmann inspiziert das Auto und dokumentiert den Zustand.

Dort überprüft ein Experte anhand der einge­ reichten Unterlagen, ob die Angaben zum Fahr­zeug und zur Fahrgestellnummer passen. Und ob diese Angaben von den Produktionsdaten und Spezifikationen in den Firmenarchiven bestä­tigt werden. Unterschieden wird zwischen gebrauchten und neuen Originalteilen, zwi­schen Maßhaltigkeit, Form und Material von Austauschteilen. Aber auch ob es sich um die Originalfarbe oder einen Lack aus der Farbpa­lette des Modells handelt. Je nach Zustand und Funktionstüchtigkeit des Klassikers führt das zur Anerkennung oder Ablehnung der Ertei­lung eines Echtheitszertifikats.

Der komplette Prozess dauert rund 60 Tage. Am Ende bekommt der Besitzer ein Zertifika­tions­-Kit. Das beinhaltet das “Certificato di Aut­enticitá”, ein Buch im Schuber mit der kompletten Dokumentation anhand der Prüfungsfotos sowie Archivbildern sofern vorhanden und ein Blechschild mit den Fahrzeugangaben. Der Preis richtet sich nach dem Gesamtwert des Fahr­zeugs und beginnt bei einem Fiat 500 bei – rich­tig, 500 Euro. Geprüft werden können alle Modelle der Konzernmarken zwischen 1900 und 2000, eingeteilt in fünf Klassen. Kontakt für eine Zertifizierung: heritage@fcagroup.com.

Text Ulrich Safferling // Fotos U.Safferling/FCA/Stellantis

Lesen Sie in OCTANE #53 mehr über den Fiat 500

Noch mehr Stories über italienische Klassiker finden Sie in diesen Ausgaben

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