Porsche hat nur einen Cabrio-Prototypen der sagenumwobenen 901 Serie gebaut. Es gibt ihn noch – natürlich wie damals ohne Dach.
Der erste Wagen, der den Namen Porsche trug, war das Modell 356 im Jahre 1948. Die Antriebskomponenten basierten noch auf Konstruktionsentwürfen von Volkswagen. Der Zweisitzer, ein Sportwagen mit Mittelmotor, war vollständig aus handgeklopftem Aluminium gefertigt und – offen. Diese Philosophie zieht sich wie ein roter Faden durch die lange Laufzeit der Serie: der offene 356 A, der 356 Speedster, Serie B und C Cabriolets und Roadster – sie alle folgen dem gleichen Grundprinzip. Bis Porsche den schnittigeren und weitaus moderneren 901er im September 1963 auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main vorstellte. Mit einem 96 kW (130 PS) starken, luftgekühlten Sechszylinder-Boxermotor.
Aus dem 901 wurde der 911, weil bekanntermaßen Peugeot Einspruch einlegte und auf seiner geschützten Nomenklatur mit der Null in der Mitte dreiziffriger Modellbezeichnungen bestand. Und weil Porsche damals in Frankreich schon recht ordentliche Geschäfte machte, wurde die vorhandene »1« im Schriftzug aus Sparsamkeit einfach gedoppelt.
Das wiederum bedeutet aber, es wurden nur 82 Porsche 901 hergestellt, die natürlich heute eine echte Rarität und in Sammlerkreisen heiß begehrt sind. Vermutlich existieren nur noch 30 Exemplare. Während der Entwicklungszeit hatte Porsche sogar nur 13 Prototypen gebaut, sieben davon im Jahre 1963 und noch sechs 1964. Diese Exemplare sind für den Porsche-Connaisseur das Nonplusultra. Die Fahrgestellnummer dieser Wagen beginnt immer mit einer »13«. Bis auf zwei Autos wurden all diese Erlkönige zerstört. Es gibt nur noch ein Coupé mit der Nummer 13 327, der siebte und letzte Prototyp von 1963 – komplett instandgesetzt. Sowie das größtenteils originale Cabriolet mit der Nummer 13 360, gebaut im Juni 1964 – das letzte seiner Art. Das Cabriolet ist damit der zweitälteste 901er der Welt und der einzige und letzte 901 Cabriolet Prototyp.
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Text Massimo Delbò Fotos Dirk de Jäger
Diese Story finden Sie in OCTANE Ausgabe 24