#31, Lola Mk6 GT, Prototyp, GT40, Eric Broadley
Klassiker

Lola Mk 6 GT – Restauriert nach über 50 Jahren

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Es ist mehr als 50 Jahre her, dass der heutige Besitzer diesen Lola-GT-Prototyp, einen von drei gebauten Lola Mk 6 GT, in Eric Broadleys Werkstatt sah – und kaufte. Jetzt läuft er wieder.

Irgendwann im Jahr 1965 schlenderte Allen Grant durch den Verkaufsraum von Lola Cars in Slough bei London. Und entdeckte in einer Ecke einen vereinsamten Rennwagen. Er hatte keinen Motor, kein Getriebe und kaum Rennhistorie. Doch genau in diesen Wagen – offiziell der erste von drei Lola Mk 6 Prototypen, gemeinhin bekannt als Lola Mk 6 GT – war er schon immer vernarrt gewesen, seit ihm Fotos seiner beeindruckenden Präsentation auf der Londoner Racing Car Show im Olympia 1963 untergekommen waren. »Für mich war er das schönste Auto, das ich je gesehen hatte.«

#31, Lola Mk6 GT, Prototyp, GT40, Eric Broadley
Kein Wunder, dass Allen Grant lächelt. Nach einer über 50 Jahre langen Odyssee kann er es sich heute im türkisfarbenen Interieur des wunderschönen Lola GT bequem machen.

Also fragte Grant – damals Angestellter beim Team Shelby American, das gerade in Europa mit einem Shelby Daytona Coupé Rennen fuhr – ob Firmenchef Eric Broadley den Wagen wohl verkaufen würde. Der Lola GT war der Ahnherr des Ford GT40, und er hatte eine Revolution im Sportwagen-Design ausgelöst. Broadley war gerade damit beschäftigt, die Serienproduktion seiner Eigenkonstruktion Lola T70 umzusetzen. »Wenn überhaupt, dann jetzt«, war die Antwort. »Ich brauche den Platz, und das Geld könnten wir auch gebrauchen. Machen Sie mir ein Angebot.« Grant bot 3000 Dollar – 2400 sofort und 600, sobald er sie aufgetrieben hätte. Angebot akzeptiert!

Ursprünglich wollte Grant mit dem Lola Mk 6 GT Rennen in den USA fahren. Aber weil er immerzu an anderen Projekten arbeitete, stand der Prototyp zunächst in der Garage der Eltern seines Zimmergenossen, des Shelby-Fotografen Dave Friedman. Dann verschlug es ihn in die Garage von Grants Eltern in seiner Heimatstadt Modesto in Kalifornien. Später fand er bei Freunden und dann in verschiedenen Garagen von Grant im Central Valley, im Staat Washington, in Oregon und Palm Springs Unterschlupf. Grant wollte den Wagen unbedingt restaurieren, aber meistens stand der Lola GT halbfertig herum. Und er stand, und stand, und stand. Mehr als ein halbes Jahrhundert.

Voll restauriert, gewann er Im August 2016 beim Quail-Event vor dem Pebble-Beach-Wochenende den OCTANE-Award. Zurück in Kalifornien wurde er nach einem kurzen Rennstreckeneinsatz im Petersen Automotive Museum in Los Angeles ausgestellt. Obwohl der Wagen wie das Artefakt einer längst vergangenen und weniger technisierten Ära aussieht, so war er doch wegweisend für den beeindruckenden und weitaus erfolgreicheren GT40. »Der Lola Mk 6 GT«, sagt Kurator Leslie Kendall, »ist das Bindeglied.«

Hinter diesem Lola steckt Eric Broadley, der 1957 einen Straßenrennwagen entwickelt, während er noch als Kostenplaner in der Bauindustrie arbeitete. Der Renner war so erfolgreich, dass Broadley im Jahr darauf Lola Cars gründete. Anfang 1962 entwarf er sein erstes Formel-1-Auto, mit dem John Surtees ein nicht zur WM zählendes Rennen in Mallory Park gewann.

Für moderne Augen sieht der Lola GT wie der Rohentwurf des GT40 aus – den Ford damals noch gar nicht auf dem Schirm hatte. »Er lässt den Ferrari Berlinetta wie einen Lkw aussehen«, sagte ein Beobachter, als der Wagen ins Olympia gerollt wurde. Und Autocar schrieb: »Er traf verspätet ein, mit provisorischen Holzblöcken, aber die öffentliche Reaktion auf diese neue Form war gewaltig. Alles an dem Wagen sah einfach »richtig« aus, und sein offenkundiges Potenzial raubte einem den Atem.«

Der Lola Mk 6 GT bestritt sein erstes Rennen im Mai 1963 in Silverstone. Tony Maggs, der nie zuvor in dem Wagen gesessen hatte, sprang in letzter Minute für John Surtees ein. Vom letzten Platz gestartet, arbeitete er sich auf den neunten Rang vor, hinter einem Schwarm von Cooper Monaco und Lotus 19 und 23. Eine Woche später startete der GT auf dem Nürburgring, wo er aber von den Ferrari-250P-Prototypen deklassiert wurde und dann ausfiel.

Text Preston Lerner // Fotos Evan Klein // Bearbeitung Christel Flexney

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#31, Jägermeister, Ecke Schimpf, Günter Mast,Porsche, BMW, Ford,

Diese Story finden Sie in OCTANE Ausgabe 31

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