70 Jahre Porsche
Die ganze Story finden Sie in OCTANE Ausgabe 35
Text Thomas Imhof Fotos Historisches Archiv Porsche
Motorsport lag Porsche von Beginn an im Blut. Vor allem auf der Langstrecke macht den Schwaben bis heute niemand etwas vor. Eine Rückschau auf die größten Autos, Fahrer und Siege.
Zwischen dem Aluminium-356 SL Coupé von 1951 und dem 919 Hybrid Evo, der im April 2018 in Spa bei einem DemoRun den Formel-1-Rundenrekord bricht, liegen fast 67 Jahre. In dieser Zeitspanne hat Porsche wie keine andere Marke in so unterschiedlichen Motorsportklassen so viele Titel angehäuft. Sieht man einmal von missglückten Ausflügen in die Formel-1 und Indycar-Serie ab, so triumphierten die Schwaben überall: auf der Rundstrecke, bei Rallyes und am Berg. Bevorzugt aber auf der Langstrecke, wo neben Schnelligkeit auch Zuverlässigkeit, strategische Weitsicht und kluge Boxenarbeit gefragt sind. Wie ganz aktuell beim 24-Stunden-Marathon auf dem Nürburgring, den Porsche nach einer Pause von sieben Jahren zum zwölften Mal gewinnen konnte.
In Le Mans ist Porsche mit 19 Triumphen Rekordsieger, ebenso in Daytona mit 21 Siegen. Weiter in der Hall of Fame stehen elf Targa Florio-, 17 Sebring- und elf Siege beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring. Auch bei den 24 Stunden von Spa (sechs Mal), in der CANAM (zwei Mal), bei Paris-Dakar (zwei Mal), der Rallye Monte Carlo (vier Mal) und der Berg-Europameisterschaft (über 30 Klassensiege) stand am Ende ein Porsche ganz vorn. Nur in der Formel 1, da blieb es bei dem einsamen Sieg von Dan Gurney 1962 in Frankreich. Okay, der von Hans Mezger konzipierte TAG-Porsche-Motor verhalf 1984 Niki Lauda und 1985 Alain Prost sowie McLaren zur Formel-1-WM, doch war es halt »nur« der Motor und nicht das Gesamtkonzept, das den Ausschlag gab.
Der Urschrei erfolgt am 1. Juli 1948, als Herbert Kaes, Cousin von Ferry Porsche, den 356 Nr. 1 beim Stadtrennen in Innsbruck dem Publikum vorführt. Und 1950 gewinnt ein Porsche 356 die Rallye Mitternachtssonne in Schweden. Der Motorsport wird Porsche also regelrecht in die Wiege gelegt, was ganz im Sinne von Ferry Porsche ist. Denn für ihn sind Rennerfolge das beste Marketing-Instrument für die noch blutjunge Marke. Die 1951 mit drei Alu-Coupés SL (für Super-Leicht) erstmals in Le Mans antritt. Sie wiegen nur 635 Kilo, 120 Kilo weniger als ein Serien-356, leisten 46 PS und haben 78 Liter große Tanks. Ein Auto verunfallt schon auf der Anreise, das zweite im Training. Am Ende bleibt nur noch eins übrig, und mit dem holen Auguste Veuillet, Porsche-Importeur für Frankreich, und Edmonde Mouche den Sieg in der 1,1-Liter-Klasse. Schnitt: 118,4 km/h.
Wolfgang Berghe von Trips und Richard Frankenberg beim Aufschrieb-Studium.
Bei der Premiere in Le Mans hat der 550 noch einen Coupé-Aufsatz, später fährt er dann »oben ohne«. Das Fahrwerk ist noch vom 356, doch der Motor ist der berühmte »Fuhrmann« mit vier über Königswellen angetriebenen Nockenwellen, Doppelzündung und 135 PS. 1954 setzt Porsche bei der letzten »Carrera« diese silbernen Roadster ein und kommt auf Platz drei und vier. Es ist auch ein 550 Spyder, in dem James Dean 1956 in Kalifornien stirbt …
Von nun an geht es steil aufwärts: 1956 – erster Sieg bei einem internationalen Langstreckenrennen, Umberto Maglioli gewinnt auf einem 550 A 1500 RS die Targa Florio. Auf einer Variante, intern »Mickeymaus« genannt, fliegt Richard von Frankenberg spektakulär aus der Nordkurve der Berliner Avus, bleibt dabei aber fast unverletzt. ……
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